Kürzlich wurde ein neues Arbeitspapier von Prof. Dr. Andreas Hepp, Prof. Dr. Wiebke Loosen und Prof. em. Dr. Uwe Hasebrink mit dem Titel „The Refiguration of Public Communication: A Relational and Process-oriented Perspective“ veröffentlicht.
Die Arbeit thematisiert die Konzepte von „Öffentlichkeit“ und deren „Strukturwandel“ in der Kommunikations- und Medienforschung. Es wird kritisiert, dass diese oft ungenau und empirisch vage sind. Der Beitrag stellt einen neuen theoretischen Ansatz vor, der die öffentliche Kommunikation als einen prozesshaften Wandel versteht, der durch die Veränderungen in der Medienlandschaft im Zuge der Mediatisierung geprägt ist. Im Zentrum steht die Idee, dass öffentliche Kommunikation nicht auf eine einzige Öffentlichkeit beschränkt ist, sondern die Dynamiken zwischen verschiedenen Arten von Öffentlichkeiten transformiert werden. Der Beitrag bietet eine relationale und prozessorientierte Perspektive und fokussiert sich auf theoretische Überlegungen.
ZeMKI Mitglied Prof. Dr. Andreas Hepp hat gemeinsam mit Göran Bolin, Andrea L. Guzman und Wiebke Loosen eine Sonderausgabe zu “Mediatization and Human Machine Communication” in der Zeitschrift Human-Machine Communication veröffentlicht. Die Ausgabe umfasst eine Auswahl von fünf Artikeln, die letztes Jahr mittels eines Call for Papers eingereicht wurden. Das Editorial bietet einen Überblick über die untersuchten Schlüsselthemen der Ausgabe und hebt die Überschneidung von Human Machine Communication (HMC) und Mediatisierung hervor.
Abstract des Editorials:
As research fields, mediatization and Human-Machine Communication (HMC) have distinct historical trajectories. While mediatization research is concerned with the fundamental interrelation between the transformation of media and communications and cultural and societal changes, the much younger field of HMC delves into human meaning-making in interactions with machines. However, the recent wave of “deep mediatization,” characterized by an increasing emphasis on general communicative automation and the rise of communicative AI, highlights a shared interest in technology’s role within human interaction. This introductory article examines the trajectories of both fields, demonstrating how mediatization research “zooms out” from overarching questions of societal and cultural transformations, while HMC tends to “zoom in” to approach the concrete situatedness of the interaction between humans and machines. It is argued that we need to combine both perspectives to better understand how the automation of communication transforms the social construction of culture and society. This article offers an overview of the key themes explored in this thematic issue, highlighting the productive intersection of HMC and mediatization within each article. Additionally, it identifies potential avenues for future research emerging from this fruitful intersection.
Die Beiträge:
- Christian Katzenbach, Christian Pentzold, and Paloma Viejo Otero: “Smoothing Out Smart Tech’s Rough Edges: Imperfect Automation and the Human Fix”
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- Giovanna Mascheroni: “A New Family Member or Just Another Digital Interface? Smart Speakers in the Lives of Families with Young Children”
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- Göran Bolin: “Communicative AI and Techno-Semiotic Mediatization: Understanding the Communicative Role of the Machine”
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- Simone Natale and Iliana Depounti: “Artificial Sociality”
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- Leopoldina Fortunati, Autumn P. Edwards, and Chad Edwards: “The Perturbing Mediatization of Voice-based Virtual Assistants: The Case of Alexa”
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Prof. Dr. Andreas Hepp hielt am 26. Februar 2024 einen Vortrag mit dem Titel “What do we know about our digital futures? Pioneer communities, artificial intelligence and sustainability!” an der Universität Coimbra (University of Coimbra) auf der letzten Konferenz des Projektes “myGender”.
Abstract:
Since the 1970s, our ideas of how we imagine technologized futures have been shaped by pioneer communities, especially from and with reference to Silicon Valley: The Whole Earth Network has, among other things, provided ideas on how to better organize coexistence with “virtual communities”—and the network has contributed significantly to the fact that “labs” are considered the place where “being digital” is emerging in the present. The Artificial Intelligence Movement has been talking about the possibility of a new human-machine symbiosis since the 1980s. The idea of a datafied society was advanced by the Quantified Self movement, that of a new, decentralized economy with close links to a redefined craft by the Maker movement. And today’s imaginaries of using technology for a more sustainable society can be traced back to the Whole Earth Network and are currently supported by the Solarpunk movement.
But what exactly are these pioneer communities? How do they relate to each other? What characterizes their imaginaries? And why do they have such an importance in newly awakened societal discourses about possible futures? In my talk, I will take up these questions and show that if we explore the imaginaries of technologized futures, we almost inevitably end up with pioneer communities.
Forscherin Irene Broer hat ihre Dissertation am 6. Feburar 2024 erfolgreich verteidigt. Vor Kolleg*innen, Freund*innen und ihrer aus den Niederlanden angereisten Familie stellte Irene Broer in der Bibliothek des HBI die Ergebnisse ihrer rund vier Jahre langen Recherchen vor.
„Science Communication in Flux“ lautet der Titel ihrer Arbeit. Darin untersuchte sie neue Kommunikations-Intermediäre im Spannungsfeld zwischen Wissenschaft und Journalismus. Ein zentraler Teil der Forschung waren mehrwöchige Aufenthalte in der Redaktion des Science Media Center Germany (SMC) in Köln, während derer Irene Broer als teilnehmende Beobachterin Einblick in die Arbeit der Redakteur*innen bekam.
In den fünf Beiträgen, aus denen sich ihre kumulative Dissertation zusammensetzt, beschreibt sie die Arbeitsroutinen des Science Media Center Germany, die krisenbedingte Brüche dieser Routinen und die verschiedenen Broker-Rollen, die die Organisation während der COVID-19-Pandemie zwischen Wissenschaft und Journalismus einnahm. Konzeptuell schlägt sie die Erforschung von Wissenschaftskommunikation als kommunikative Figuration vor und bietet kulturanthropologische Perspektiven auf die hybride Redaktionsethnographie als Methode.
Nach der Präsentation folgte ein Prüfungsgespräch mit der Kommission, bestehend aus Prof. Dr. Uwe Hasebrink, Prof. Dr. Simone Rödder (Universität Hamburg) und der Vorsitzenden Prof. Dr. Judith Möller. Die Kommission zeigte sich von Irene Broers Vortrag und ihrer Fähigkeit, ihre Forschung verständlich zu vermitteln, so begeistert, dass sie die Disputation mit der Auszeichnung “summa cum laude” bewertete, bei einem Gesamtprädikat von “magna cum laude”.
Herzlichen Glückwunsch!
Am 15. Januar 2024 hat ZeMKI Mitglied d Prof. Dr. Andreas Breiter einen Vortrag zu aktuellen Forschungsprojekten an der Oxford University gehalten. Die Veranstaltung wurde von dem Department of Education und dem Oxford Internet Institute (OII) veranlasst. Besonderes Augenmark lag auf der digitalen Transformation der Bildung insbesondere in Bezug auf die Potenziale von Künstlicher Intelligenz.
Abstract des Vortrages:
Challenges of communicative AI in education
Education has been a testbed for new developments in Artificial Intelligence since its beginnings in the 1950s. After years of slower progress with Intelligent tutoring and adaptive learning systems, the advent of communicative AI such as ChatGPT revitalised the concepts of automated feedback to support individualised learning. Education research has shown that feedback can improve learning, particularly formative feedback. Based on a prototype of an automated feedback system for multimodal learning results in higher education settings, the presentation will address challenges of designing and implementing these systems. These range from questions about biases in the data and the models to regulatory aspects (about privacy and copyright) and its organisational embedding. And with the automation of communication in teaching and learning settings, the roles of teachers, learners and technologies will be re-assigned.
Link zu den Folien
Einreichungsfrist für eine Sonderausgabe von merzWissenschaft zu “Medien, Medienbegriff und Öffentlichkeit im digitalen Wandel” endet am 24. Januar 2024. ZeMKI-Mitglied Prof. Dr. Andreas Hepp ist Co-Herausgeber.
Jedes Jahr im Dezember erscheint die Sonderausgabe merzWissenschaft. Dieses Heft widmet sich nur einem aktuellen Thema, das es aus wissenschaftlicher Perspektive umfassend und von verschiedenen Seiten beleuchtet. Die Rubriken – spektrum, medienreport, publikationen, kolumne – fallen hier weg. Die Frist zur Einreichung von Abstracts läuft bis zum 24. Januar 2024.
Die Mediatisierung und Digitalisierung der Alltagswelten bedeuten eine Entgrenzung des Medienhandelns. Damit ist es theoretisch und praktisch unmöglich, mit einem klassischen Medienbegriff abgegrenzte Teile von Lebenszeit (Fernsehzeit, Radiozeit, Internet-/PC-Zeit) zu erforschen und medienpädagogisch zu thematisieren. Medien, medienvermittelte Beziehungen und nicht-mediale Beziehungen laufen zusammen, On- und Offline-Handeln lassen sich vielfach nicht mehr trennen, das machen auch Begriffsbildungen wie ‚Bildhandeln‘ oder ‚Informationshandeln‘ deutlich. Gleichzeitig ist der Medienbegriff in der Formulierung und Ausgestaltung sowie der Anwendung zentraler Konzepte der Disziplin essenziell – etwa für die Bestimmung des Verhältnisses von Konzepten der Medienkompetenz zu Konzepten der Digitalkompetenz – und birgt Implikationen für Ziele und Methoden der (medien-)pädagogischen Praxis.
Um die Frage nach einem geeigneten Medienbegriff zu diskutieren, sucht die Medienpädagogik den Austausch mit ihren Nachbardisziplinen, allen voran den Kommunikations- und Medienwissenschaften, aber auch der Soziologie, Politikwissenschaft und Philosophie, den Rechtswissenschaften sowie der informatischen Bildung und weiterer Technologiewissenschaften. Erwünscht sind theoretische und empirische Beiträge, die Hinweise auf Anforderungen und Bestimmungsstücke eines aktuell angemessenen Medienbegriffs und damit zusammenhängende Fragestellungen geben können.
Abstracts mit einem Umfang von max. 6.000 Zeichen (inkl. Leerzeichen) können bis zum 24.01.2024 (verlängerter Einreichschluss) bei der merz-Redaktion (merz@jff.de) eingereicht werden. Formal sollen sich die Beiträge an den Layoutvorgaben von merzWissenschaft orientieren, die unter https://www.merz-zeitschrift.de/manuskriptrichtlinien/ verfügbar sind. Der Umfang der Zeitschriftenbeiträge sollte eine max. Zeichenzahl von ca. 35.000 Zeichen (inkl. Leerzeichen) nicht überschreiten. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Susanne Eggert, Fon: +49.89.68989.152, E-Mail: susanne.eggert@jff.de
Der vollständige Call for Papers ist hier abzurufen.
Zur Website von merzWissenschaft geht es hier.