Neues ZeMKI-Arbeitspapier: Beyond Participation

ZeMKI-Mitglieder Dr. Juliane Jarke, Irina Zakharova und Dr. Hendrik Heuer veröffentlichen mit Co-Autorinnen Gabriela Molina León und Ulrike Gerhard ein Review der Forschungsliteratur zur Co-Creation in der Informatik.

November 3, 2021

In der Informatik werden neue Methoden und Technologien für die Einbindung künftiger Nutzer und anderer Beteiligter in partizipative (Entwurfs-)Prozesse entwickelt und vorgeschlagen. In der Forschung wird zunehmend von Co-Creation gesprochen, um diese Ansätze zu erfassen. Die Art und Weise, wie Co-Creation in den verschiedenen Bereichen definiert und verstanden wird, ist jedoch sehr unterschiedlich. Um die Co-Creation in der Informatik besser zu verstehen, haben die Autor:innen eine Literaturrecherche aller Artikel in der ACM Digital Library durchgeführt, die Co-Creation oder Co-Create in ihren Zusammenfassungen enthalten. Nach einem ersten Screening haben sie 62 für die weitere Analyse ausgewählt. Sie führen einen Rahmen ein, um verschiedene Konzepte der Co-Creation zu analysieren, und unterscheiden dabei zwischen den Zielgruppen der Co-Creation, den Rollen der Co-Creators, der Rolle der Technologie (als Mittel oder Ziel) und den Ergebnissen der Co-Creation. Sie erörtern auch die Anwendung von Co-Creation in Bereichen wie Lernen, Wirtschaft, Kunst und Kultur, Gesundheit und dem öffentlichen Sektor. Dieses Arbeitspapier trägt zum Verständnis der verschiedenen Ansätze und Konzeptualisierungen von Co-Creation in der Informatik bei und stellt eine Agenda für die zukünftige Forschung auf.

Das vollständige Arbeitspapier ist hier abzurufen. 

Neue Studie: „Konstruktiv durch Krisen?“

Eine Studie von ZeMKI-Mitglied Dr. Leif Kramp gemeinsam mit Dr. Stephan Weichert analysiert Fälle von Corona-Journalismus und diskutiert die Perspektiven konstruktiver und lösungsorientierter Ansätze in der journalistischen Praxis

October 27, 2021

Die Kommunikations- und Medienforscher Leif Kramp und Stephan Weichert untersuchen in ihrer Studie „Konstruktiv durch Krisen? Fallanalysen zum Corona-Journalismus“ die konstruktive Berichterstattung deutschsprachiger Medien in der Covid-19-Pandemie. Ein zentraler Befund der Fallanalysen ist: Konstruktiv vermittelter Journalismus kann den diskursiven Charakter stützen und die Vielfalt gesellschaftlicher Debattenkultur stärken. Aber: Ein aktivistisch motivierter Journalismus bringt auch ein Glaubwürdigkeitsrisiko mit. Politische oder persönliche Motive einzelner Journalist:innen müssen deutlich gekennzeichnet werden. Es gilt zu verhindern, dass Medien in der Wahrnehmung ihrer Nutzer:innen die Realität „schönfärben“ und damit weiteres Vertrauen aufs Spiel setzen. Das Autorenteam rundet mit redaktionellen Handlungsempfehlungen für zukünftige lösungsorientierte (Krisen) Berichterstattung ihre Untersuchung ab.

Die Studie ist digital mit zusätzlichen Links bei der Otto-Brenner-Stiftung abrufbar und kann dort auch kostenlos als Druckexemplar bestellt werden. 

Neuer Zeitschriften-Artikel: „Zwischen Utopie und Dystopie: Wie der öffentliche Diskurs über die Maker und Quantified-Self-Bewegung die Pioniergemeinschaften zu Treibern tiefgreifender Mediatisierung macht

KoFi-Mitglieder Andreas Hepp und Susan Benz haben gemeinsam mit Piet Simon den Artikel „Zwischen Utopie und Dystopie“ in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift M&K Medien & Kommunikationswissenschaft veröffentlicht.

Der Aufsatz trägt den vollen Titel „Zwischen Utopie und Dystopie: Wie der öffentliche Diskurs über die Maker und Quantified-Self-Bewegung die Pioniergemeinschaften zu Treibern tiefgreifender Mediatisierung macht“ und ist hier abzurufen.

Aus dem Abstract: 

„Gegenstand dieses Beitrags ist eine vergleichende Diskursanalyse der Berichterstattungüber die Maker- und Quantified-Self-Bewegung in der deutschen und britischen (Online-)Presse für die Jahre 2007 bis 2019. Der Analyse liegt eine dreifache Fragestellungzugrunde: In welchem Umfang sind diese beiden Pioniergemeinschaften Gegenstand eines öffentlichen Diskurses? Welche Diskursmuster werden in der Berichterstattung über die Pioniergemeinschaften greifbar? Und was lässt sich hieraus für den Stellenwert einer solchen Berichterstattung für Prozesse der tiefgreifenden Mediatisierung folgern? Im Kern zeigt der Beitrag, dass – über beide Untersuchungsländer hinweg – der Diskurs um die Maker-Bewegung in der Tendenz utopisch orientiert ist, während der Diskurs um die Quantified-Self-Bewegung eher dystopisch orientiert ist. Gemeinsam ist beiden aber, dass Technologie ein hohes Potenzial für eine einseitige gesellschaftliche Veränderung unterstellt wird, was der „Kalifornischen Ideologie“ der San Francisco Bay Area entspricht. Allgemeingesellschaftlich wird so ein Imaginationshorizont konstruiert, in dem sich dann die Menschen im Alltag mit ihrer eigentlichen Aneignung von digitalen Medien- und Kommunikationstechnologien positionieren.“

Neues ZeMKI Working Paper: „Die Figuration des Pionierjournalismus in Deutschland: Akteure, Experimentierbereiche, Dynamiken“

IN DER PUBLIKATIONSREIHE „COMMUNICATIVE FIGURATIONS | ZEMKI WORKING PAPERS“ WURDE EIN ARBEITSPAPIER VON DEN KOFI-MITGLIEDERN ANDREAS HEPP, WIEBKE LOOSEN, HENDRIK KÜHN, PAUL SOLBACH UND LEIF KRAMP VERÖFFENTLICHT VERÖFFENTLICHT.

Der Aufsatz trägt den Titel „Die Figuration des Pionierjournalismus in Deutschland: Akteure, Experimentierbereiche, Dynamiken“ und ist hier abzurufen.

Weitere Veröffentlichungen in der Reihe sind hier abzurufen.

Neue Print- und Open-Access-Publikation zu Pioniergemeinschaften

KoFi-Mitglieder veröffentlichen Forschungsartikel zur Medienberichterstattung über die Quantified-Self-Bewegung in Deutschland und Großbritannien von 2007 – 2018.

Die beiden KoFi-Mitglieder Andreas Hepp und Susan benz (geb. Alpen) Veröffentlichen gemeinsam mit Piet Simon einen Aufsatz zur Medienberichterstattung über die quantified Self Bewegung in Deutschland und Großbritannien in den Jahren zwischen 2007 und 2018. 

Der Aufsatz ist im Journal „Communications“ erschienen. Aus dem Abstract (übersetzt aus dem Englischen):

„Dieser Beitrag präsentiert die Ergebnisse einer Diskursanalyse der Presseberichterstattung über die Quantified Self (QS)-Bewegung in der deutschen und britischen (Online-)Presse zwischen 2007 und 2018. Die Analyse wird von zwei Fragen geleitet: Welche diskursiven Muster lassen sich innerhalb dieser Berichterstattung ausmachen? Und: Was kennzeichnet die Übertragung der experimentellen Praktiken und Imaginarien dieser Pioniergemeinschaft in eine gesamtgesellschaftliche Reflexion der tiefgreifenden Mediatisierung? Im Wesentlichen zeigt der Artikel, dass die QS-Bewegung zu einem ‚allgemeinen Merkmal‘ für eine dystopische Sichtweise der tiefgreifenden Mediatisierung wird. Während also die QS-Bewegung selbst ihre Praktiken und ihre Gemeinschaft als selbstermächtigend, selbstbegründend und experimentell versteht, suggerieren die Konstruktionen der QS-Bewegung im öffentlichen Diskurs das Gegenteil. Paradoxerweise wird aber auch ein anderes Grundimaginär der Pioniergemeinschaft übernommen und bestätigt, nämlich das der (einfachen) Veränderbarkeit der Gesellschaft als Folge der digitalen Medientechnologien.“

Der Aufsatz ist hier in voller Länge Open Access abrufbar.

M&K Themenheft „Forschungssoftware in der Kommunikations- und Medienforschung“ erschienen

In der aktuellen Ausgabe der M&K mit einem speziellen Fokus auf „Forschungssoftware in der Kommunikations- und Medienforschung“ Finden sich unter anderem beiträge mehrerer KoFi-Mitglieder. 

So betonen Andreas Hepp, Wiebke Loosen und Uwe Hasebrink in ihrer Einleitung zum Themenheft „Jenseits des Computational Turn: Methodenentwicklung und Forschungssoftware in der Kommunikations- und Medienwissenschaft“ die zunehmende Wichtigkeit des Einsatzes von Forschungssoftware zur Unterstützung verschiedenster methodischer Vorgehen. In einem weiteren Heftbeitrag mit dem Titel „Co-Creation als Entwicklungsmethode. Zu Möglichkeiten und Grenzen partizipativer Forschungssoftwareentwicklung am Beispiel der Sortiersoftware MeSort und Tagebuchsoftware MeTag“ beschreibt Florian Hohmann die Erfahrungen mit dem Co-Creation-Ansatz aus einem Forschungssoftwareprojekt am ZeMKI.

M&K ist seit neustem ein Open Access Journal und hier verfügbar.